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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 20

1918 - Leipzig : Voigtländer
I e _ 20 — gehaltenem Schild und funkelndem Schwert sprang Herkules auf sie ein, und Kopf um Kopf flog unter seinen raschen sieben herunter. Rber siehe, für jeden abgehauenen Kopf schossen alsbald zwei neue empor, viel gräßlicher noch als die ersten. Da rief er Joläus, daß er mit Feuerbränden die frischen lvunden sengte, so daß kein Haupt mehr hervorwuchs. Nun lag bald das letzte am Boden. Den Rumpf hieb Herkules in Stücke und tauchte seine Pfeile in das giftige Blut, so daß sie hinfort unfehlbar töteten, wen sie trafen. 5. Die Hirschkuh; der erymonthische Eber. Die dritte Krbeit des Herkules war der Fang einer Hirschkuh mit goldnern Geweih und ehernen Füßen. Noch kein Jager, kein Jagdhund hatte das pfeilschnelle Tier ereilen können, Rber Herkules ließ nicht nach: unverdrossen hetzte er es so lange, bis es todmüde niedersank und seine Beute wurde. — Gefährlicher war der vierte Ruftrag, den er ausführte. (Er fing einen (Eber, der in den Klüften des Berges Erqman-thus sein Lager hatte, lud ihn lebendig auf die Schultern und brachte ihn zu Eurqstheus. Rnx ganzen Leibe zitterte der! feigherzige König beim Rnblidt des borstigen Untiers. 6. Der Stall -es Bugias. Sehr sonderbar war die folgende Rufgabe, die er dem Herkules stellte. (Ein andrer König in Griechenland, Ru glas, des (Eurystheus Gastfreund, hatte eine Herde von dreitausend Bindern im Stalle stehen, und der Stall war seit vielen Jahren nicht vom Unrat gesäubert worden. Diese Reinigung sollte Herkules als fünfte Rrbeit an einem einzigen Tage vollbringen. (Es schien ein ganz unmögliches Werk. Rber Herkules wußte sich zu helfen. (Er grub von dem Flusse, der in der Nähe vorbeifloß, einen Kanal bis an die Wände des Stalles, öffnete diese durch breite Löcher, und das in gewaltiger Masse einströmende Flußwasser spülte in kurzer Zeit den Unrat weg. 7. Die slqinphalischenvogel. Sein sechstes Rbenteuer hatte Herkules gegen eine ganze Schar seltsamen Getiers zu bestehen. Rnt See Stqmphälus schwärmte eine große Menge Raubvögel mit ehernen Flügeln, Schnäbeln und Klauen umher, die in der Umgegend großen Schaden taten; diese sollte er verjagen. Herkules verschaffte sich zwei mächtige Klappern, schlug sie zusammen und scheuchte durch das fürchterlich gellende Getöse die Vögel aus ihren Lagern und verstecken hervor, worauf er ihrer viele im Fluge wegschoß, während die andern erschreckt weit über das Meer flogen und niemals wiederkamen. 8. Der Stier von Kreta; die wütenden Rosse. Hierauf

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 46

1918 - Leipzig : Voigtländer
Erde und Wasser forderten. Das waren Zeichen der Unterwerfung die Überreichung bedeutete: „Unser Land samt seinen Flüssen, Seen und Meereshäfen ist dir, o König, untertan." Mehrere griechische Städte folgten aus Rngst diesem Befehle. Die Rthener und Spartaner aber gerieten über die Forderung des Perserkönigs so in Zorn, daß sie die Gesandten in Brunnen stürzten mit dem höhnenden Zuruf: „Dort holt euch, was ihr fordert!" 3. Der Heereszug der Perser gegen Griechenland. Darius war ergrimmt ob dieser Freveltat. (Er berief seine obersten Heerführer und sprach zu ihnen: „Ziehet gen Griechenland, macht zu Knechten die Männer von Athen, und bringt die Knechte vor mein Hngejicht!" Huf vielen hundert Schiffen segelte eine zahllose Menge persischer Krieger über das Meer dahin, gerade auf stthen los. Einige Schiffe waren mit Ketten beladen, um die vielen (Befangnen, die man zu machen gedachte, zu fesseln. 3n dieser großen Gefahr schickten die Rthener eiligst Boten nach Sparta, um von dort Hilfe zu holen. Rbef die Spartaner erwiderten: „Wir können nicht sogleich kommen, denn vor Vollmond rücken wir nach alter Sitte nicht ins Feld." So konnten die Rthener nur 10000 Mann dem Feinde entgegenstellen. Das wal ein kleines Häuflein. Rber feuriger Mut beseelte die Herzen der Krieger und jeder war entschlossen, für des Vaterlandes Rettung alles zu wagen- 4. Oie Schlacht bei Marathon 490. (Einige Meilen vov Rthcn, bei dem Flecken Marathon, waren die Perser auf einer weiten (Ebene an der Meeresküste gelagert. (Es gehörte die höchste Kühnheit dazu, die unermeßlichen Scharen anzugreifen. Dennoch führte M i 11 i ä d e s, der Feldherr der Rthener, sein Heer in die Schlacht. vollem Laufe rannten die Mutigen auf die Barbaren los und dränget1 bald auf beiden Flügeln siegreich voran. 3n der Mitte waren anfänglid) die Perser im Vorteile; aber die Griechen zogen rasch ihre Flügel zti* sammen und warfen sich mit aller Macht auf das Mitteltreffen de§ Feindes. Da kam Rngst und Verwirrung über die Perser und in wildst Hast flohen sie nach dem Meere zu ihren Schiffen. Die Griechen setzten ihnen jubelnd nach, machten nieder, was ihr Schwert erreichte, und erbeuteten das ganze feindliche Lager samt vielen Kostbarkeiten, auä die Ketten, die für sie bestimmt waren. — So war der glorreichste Sieg errungen und das Vaterland durch den starken Rrm seiner Heldensöhne beschützt vor der Knechtschaft, in die der Übermut eines fremden Herr“ schers es zu stürzen drohte. Welche Freude durchdrang die Herzen der siegreichen Kämpfer! Während die flüchtenden Perser noch verfolg*

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 49

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 49 — ein ruhmbegieriger Mann und hatte im Sinne, nicht allein Griechenland zu unterjochen, sondern über ganz Europa die Herrschaft zu gewinnen, bis daß der Himmel selbst die alleinige Grenze des perserreiches wäre. Darum brachte er aus allen Völkern, über die er gebot, ein Kriegsheer Zusammen, so unermeßlich, wie es nie in der Welt gesehen worden war. Die Landmacht zählte, wie man sagt, mehr als anderthalb Millionen tttenfchen, und der Kriegsschiffe waren zwölfhundert. Xdie eine Völkerwanderung erschien der Zug; Xerxes selbst stand an seiner Spitze. 2. Xerjres Überschreitet den Hellespont. Rls das Landheer tn die schmale Meerenge zwischen Asien und Europa gekommen war, bte Hellespont oder Straße der Dardanellen genannt wird, üeß der König zwei Brücken schlagen, um seine Scharen hinüberzuführen, hber ein Sturm erhob sich und zerstörte die Brücken. Da ergrimmte der Gewaltige. Er ließ den Baumeistern die Köpfe abschlagen und das widerspenstige Meer mit Huten peitschen. „Diese Strafe," rief er aus, '«gibt dir dein Herr, du böses Meer, weil du ihn beleidigt hast. Über deinen Rücken wird er ziehen, du magst wollen oder nicht." Bald waren zwei neue Brücken hergestellt, stärker als die ersten, und das ganze Heer bereitete sich zum Übergange. Es war früh am Morgen, Ws eben die Sonne am Himmel prächtig emporstieg. Da goß Xerxes tus goldener Schale ein feierliches Trankopfer ins Meer und betete um $teg für seine Xdaffen. Dann begann der Marsch über die Brücken; er liierte, wie erzählt wird, sieben Tage und sieben Nächte, in einem fort, N> wer das mit ansah, erachtete des Königs Macht für unwiderstehlich. 5. Ceotttöas bei Therinopylü (480). So zog das gewaltige Perserheer gegen Griechenland heran und drang von Horden her in das ^lnd ein. Alles schien verloren. Doch die Griechen verzagten nicht, ^ie meisten Staaten schlossen rasch einen Bund und stellten sich unter Spartas Führung. Beichermoptjlä, einem schmalen Durchgänge, .er Zwischen steilem Felsengebirge und dem Meere ins herz von Griechen* tttb führt, erwartete der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen tausend Bundesgenossen kühnen Mutes 7n Feind. Xerxes kam und verwunderte sich sehr, daß ein so ge-^ge§ Häuflein ihn aufzuhalten gedächte. Er schickte Boten hin mit Befehle, ihm sofort die Xdaffen auszuliefern. „Komm und hole *lel" lautete die Antwort. Und als den Griechen verkündet wurde: >'Die perser sind so zahlreich, daß die Sonne verdunkelt wird, wenn r ihre Pfeile abschießen," erwiderte ein Spartaner ganz ruhig: „Desto eüer, dann werden wir im Schatten kämpfen." ftn&rä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. I- 4

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 93

1918 - Leipzig : Voigtländer
I — 93 — und besaß gar keine Bildung, ctber so hart und rauh seine Sitten j®Qren t als Soldat kam ihm keiner gleich. Durch Kühnheit und -flpferkeit schwang er sich vom gemeinen Itc amte zum (Dberfeldherm etnpor. Besonders in einem Kriege gegen den ruchlosen Königjugiirtha ?°n Kumtbien hatte er sich ausgezeichnet. Jugurtha hatte die gegen % geschickten römischen Führer bestochen, ja, er wagte sich sogar ein= mal nach Rom und rief spöttisch aus: „Die ganze Stadt ist seil, enn sich nur ein Käufer findet." ctber Marius war unbestechlich. Hilfe seines Unterfeldherrn Sulla besiegte er Jugurtha und ahm ihn gefangen. Nun übertrugen die Römer Marius den gefahren Kampf gegen die Zimbern und Teutonen. 3. Der Teutonen Untergang. Zuerst zog er gegen die Ceu= °nen» die von dem südlichen Frankreich her in Italien einbrechen °Hten. ctm Rhoneflusse schlug er ihnen gegenüber ein verschanztes a9er auf. Dort hielt er sich lange ruhig, um seine Krieger erst an eit Anblick der schrecklichen Feinde zu gewöhnen. Selbst durch den j}°hn der streitlustigen Deutschen, welche die zögernden Römer der ^Cl9heit beschuldigten, ließ er sich nicht zum Kampfe bewegen. Endlich, S die Teutonen in langem Zuge an seinem Lager vorüber nach Glien zogen, folgte er und lieferte ihnen an einem günstig gelegenen e bei ctquä Sextiä, eine Schlacht. Die römische Kriegskunst ^i°cht über die ungezügelte Tapferkeit der Deutschen den Sieg: die klonen wurden gänzlich geschlagen. >. 4. Der Zimbern Vernichtung (10t). Unterdessen waren die ttnbern über die ctlpen in Italien eingedrungen. Kecken Mutes aren sie auf ihren großen hölzernen Schilden von den steilen, schnee-n& eisbebeckten Gipfeln der Berge hinabgefahren, hatten Felsen los» ^rochen, Bäume ausgerissen und in die ctlpenströme geschleubert, bi Jid) Hergänge zu bahnen, und ergossen sich jetzt verheerend über e herrlichen Gefilbe (Dberitaliens. Da kam Marius und führte sein Heer auch gegen sie. (Er stellte seine Soldaten so, daß die uhenbe Sommersonne den Feinben ins Gesicht brannte und der tdinb Wen Sanb und Staub in die ctugen jagte. Das wirkte. (Obgleich die j)^ercnheihen der Zimbern sich Mann an Mann mit Ketten gebunben ^ tat, um nicht vom Platze zu weichen, obgleich die Weiber hinter den töü n n le^en Flüchtling mit Beilen nieberhieben: das beutsche Heer Öqt aufgerieben (bei Der cell ä). So rettete Marius sein Kr ffianö Dor einer ®cfa^ tn der die Römer zuerst die kriegerische ait des deutschen Volkes hatten kennen lernen.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 79

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 79 — Kriege, die sie unternahmen, führten sie siegreich zu Ende, wurden sie auch dann und wann in einer Schlacht geschlagen, so verzagten sie doch niemals; immer rafften sie sich mit neuer Kraft empor und ließen nicht Eher vom Kampfe ab, als bis die Feinde überwunden waren. 2. Roms Zerstörung Lurch die Gallier (590). Einmal freilich schien Horns Untergang gewiß. (Es waren von dem Volke der ballier, das in dem heutigen Frankreich feine Litze hatte, große kriegerische Scharen über die Hlpen nach Italien gekommen. Bereits hatten sie den Norden des Landes in Besitz genommen und zogen unter %em tapfern Anführer Brennus auf Rom tos. Xdas half es den Römern, daß sie zum Streite gegen die wilden Feinde ausrückten? 3f)r Heer wurde in der Schlacht an der ctltta entscheidend geschlagen (390). Die Stadt schien verloren; keiner wagte sie mehr zu verteidigen, ftur das Kapitol, die Burg der Stadt, bot den erschreckten Be» bohnern eine letzte Zuflucht. Dort schlossen sich alle ein, die nicht die Slucht ergriffen hatten, und erwarteten ängstlich die Feinde. Diese kamen und fanden alle Häuser verlassen, alle Straßen menschenleer; nur aus dem Markte saß auf prächtigen Stühlen eine Reihe vornehmer Greise, entschlossen, den Untergang der Vaterstadt nicht zu überleben. Man wußte nicht, waren es Menschen, waren es Bild= faulen der Götter, so ernst und unbeweglich saßen sie da. Die Gallier standen verwundert still; endlich fuhr einer von ihnen dem vor ihm Wenden Riten in den Bart. Da erhielt er von dem erzürnten Greis einen Schlag mit dem Stabe. Run drangen die Feinde auf die wehr-I°fen Männer ein und stachen sie alle nieder. Dann plünderten sie die Stadt und zerstörten sie gänzlich. Ruch das Kapitol griffen sie an; koch dessen feste Mauern widerstanden ihrem Rnbrmtg. Sie suchten es daher durch List zu erobern. In der Stille der Nacht, da alles droben schlief, kletterten sie zu der Burg empor. Schon war der vorderste auf der Höhe angelangt, ohne daß ein Römer es merkte. Da erhoben, wie die Sage erzählt, plötzlich Gänse ein starkes Geschnatter: die Schläfer erwachten, sahen die Gefahr und warfen die einbringenden Gallier hinab. So wurde das Kapitol gerettet; die Gänse ober wurden seitdem in Rom in hohen (Ehren gehalten. 3. Abzug der Gallier; Camillus. Um endlich die Feinde 05 5u werden, boten ihnen die Römer für ihren Rbzug eine bedeutende Summe Goldes. Die Gallier nahmen das Gold und zogen ab. Frei* ‘lch drückte es den römischen Stolz gar sehr, daß man nur dem Golde, nicht aber den Waffen die Rettung der Stadt verdankte. Daher er-

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 86

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 86 - römisches Heer; Hannibal schlug auch dieses (an der Trebra). Immer weiter drang er in Italien ein; da stellten sich ihm die Römer zum drittenmal entgegen. Sie erlitten eine völlige Niederlage (am trasims-nischen See). Jetzt zitterte das stolze Hom vor dem gewaltigen Sieger; der weg dahin stand ihm offen. Doch Hannibal wollte erst das ganze übrige Land den Römern entreißen und auf seine Seite bringen, ehe er aus die mächtige Stadt selbst losging. Er zog daher nach dem südlichen Italien, und die Römer gewannen Zeit, abermals ein Heer auszurüsten. Dem gaben sie einen alten erfahrenen Mann (Fablus) zum Feldherrn. Dieser wich jeder Schlacht aus und hielt sich mit seinem Heere immer vorsichtig auf den Höhen der Berge, so daß der Feind ihn nicht erreichen konnte. Man nannte ihn daher den Zauderer. Doch hinderte er Hannibal am raschen Vordringen. (Einmal hätte er diesen beinahe gefangen genommen. Es gelang ihm, das karthagische Heer in ein ganz von Bergen umringtes Tal zu locken und dort einzuschließen. Rber Hannibal wußte sich zu helfen. In der Nacht ließ er 2000 starken Ochsen Reisigbündel zwischen die Hörner binden, diese anzünden und dann die Tiere gegen die Anhöhen treiben, wo die Römer standen. Die Ochsen wurden durch das Feuer auf ihren Köpfen wütend, rannten mit schrecklichem Gebrüll das Gebirge hinan und brachten das ganze römische Heer in Verwirrung. Unterdes zog der schlaue Hannibal rasch aus der gefährlichen Bergschlucht hinweg. Bald darauf legte der alte Zauberer den Heerbefehl nieder, und die neuen römischen Feldherren wagten wieder eine Schlacht. Sie wurde bei dem Orte Cannä (216) geliefert und war die fürchterlichste im ganzen Kriege. Das stattliche Heer der Römer wurde vollständig vernichtet: 70 000 Römerleichen bedeckten das Schlachtfeld. Jetzt schien der Untergang Roms gekommen. Rber Hannibal mochte doch die Stadt noch für zu fest halten, um sie sofort anzugreifen. Denn auch sein Heer war durch so viele Schlachten sehr zusammengeschmolzen. Dringend bat er seine Mitbürger um Unterstützung. 6. Wendung des Krtegsglü&s; Krchiinedes. Aber die Karthager waren keine Römer, während diese auch im größten Unglück nicht verzagten und nach den blutigsten Niederlagen immer wieder neue Heere aufstellten, konnten die Karthager selbst durch die glänzendsten Siege ihres Feldherrn nicht mit rechtem Kriegseifer erfüllt und zu ausreichenden Rüstungen getrieben werden. Sie ließen Hannibal im Stich; statt ihm Geld und Soldaten zu schicken, fragte wohl das habsüchtige Krämervolk, warum er ihm kein Geld aus Italien hersende. 1

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 33

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 33 — 2. Autzere feinde, von Norden her, aus Dänemark und Norwegen, kamen auf schnellen Schiffen die beutelustigen Normannen (Itorbmänner) an die Küste und in die Flüsse herein gefahren, schleppten alle Beute fort, machten die (Befangenen zu Sklaven und verheerten Stabte und £änber mit Feuer und Schwert. — Don Dsten suchten die Slawen ober Idenben die beutfchen (Baue heim. Das waren Völkerschaften, die zur Seit der Dölkerroanberung, als so viele deutsche Stämme von ihrer Heimat ausgezogen waren, die verlassenen (Begenben östlich von der Elbe in Besitz genommen hatten. — Eine furchtbare Geißel für Deutschland waren enblich die räuberischen Ungarn. Ruf ihren schnellen Pf erben stürmten sie ins Land herein, trieben den Bauern das Vieh weg, sengten und piünberten, wohin sie kamen. Sammelte sich enblich ein Haufe beutscher Krieger gegen sie, dann waren sie samt ihrer Beute längst roieber verschwunben. 3. König Kottrab I. Rus so großer Not konnte nur ein recht kräftiger Herrscher das arme Volk befreien. Das sah auch der Frankenherzog Konrab 1. ein, den sich die Deutschen nach dem Russterben der Karolinger zum König erwählt hatten. Ris er auf dem Sterbe* bette lag, riet er den um ihn versammelten beutfchen Fürsten: „Setzt den Sachsenherzog Heinrich zum König ein; der ist tapfer und klug und vermag das £anb in biefer schweren Zeit mit starker hanb Zu regieren." Und die Fürsten taten also. Nach Konrabs Tode sanbten sie die Königskrone mit dem Purpurmantel und Reichsschwert an Heinrich und riefen ihn zum Könige von Deutschland aus. 15. Heinrich der Finkler. 1. Heinrichs Wahl. Die Ungarn. Die Sage erzählt, die ausgeraubten Boten hätten den Sachsenherzog auf der Jagb gefunben, als er gerabe mit Finkenfang beschäftigt war. Daher hat man ihm den Beinamen der Finkler ober Vogelsteller gegeben. Rber er Serbien! eher der Große zu heißen. Denn biefer Heinrich I., mit dem nun die Reihe der Kaiser aus dem Stammebersachfen (919—1024) beginnt, war ein vortrefflicher Herrscher. (Er wußte die toiberspenstigen Herzoge balb zum Gehorsam zu zwingen. Dann galt es, die äußern Feinde des Reiches zu bekämpfen, vor allem die ge« fürchteten Ungarn. Rber dazu war Heinrichs Macht anfänglich zu Bering; er mußte sein Volk erst zu dem schweren Kampfe tüchtig machen, ^aher schloß er zunächst einen neunjährigen Eoaffenftiustanb mit den Ungarn, wobei er sich freilich zu einem jährlichen Zins an die Feinde Än6r8, Lrz«hlung«n aus der Weltgeschichte. Ii. 3

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 123

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 123 — mächte Europas einzuführen, erfüllte seine Seele. Preußen besaß alte Ansprüche auf einige schlesische Fürstentümer, die Österreich innehatte. Diese Ansprüche machte Friedrich bald nach seinem Regierungsantritt geltend. (Er verlangte von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia jene Teile Schlesiens, erbot sich aber dafür, sie im Kampfe gegen den Kurfürsten von Bayern zu unterstützen, der sie bedrohte. Maria Theresia wies Friedrichs Forderung ab, und so kam es zum (Ersten Schlesischenkriege. Mitten im Winter rückte Friedrich mit einem Heere in Schlesien ein und nahm in einigen Wochen das ganze Land M Besitz. Dann gewann er gegen die heranziehenden Österreicher die erste größere Schlacht bei Mourvitz. Dort bewahrte sich zum erstenmal das neugeschulte preußische Kriegsheer. 3n vier Gliedern feuerte das Fußvolk, die ersten beiden knieten. Die österreichische Schlachtreihe wurde zerrissen. Dann gingen die Preußen in festem Schritt zum Sturm vor, und die Österreicher flohen. Friedrich nahm Schlesien in Besitz und richtete preußische Verwaltung ein. Später drang er in Böhmen ein, siegte zum zweitenmal (bei Lhotusitz) und "ötigte dadurch Österreich, ihm im Frieden von Breslau Schlesien abzutreten. 2. Der Zweite Schlesische Nrieg (1744—1745). Kberfriedlich merkte bald, daß Maria Theresia ihm Schlesien nicht lassen wollte. Da er sah, daß die Kaiserin gegen ihre andern Feinde siegreich war, so begann er den 3 ro e 11 e n S ch I e f i s ch e n K r i e g. 3n diesem stieg des Königs Ruhm noch höher, besonders durch die Schlacht bei Hohenfried berg (in Schlesien), wo er in einigen Stunden 7000 (Befangene wachte und 66 Kanonen nebst vielen Fahnen erbeutete. (Entscheidend wurde der Sieg bei Kesselsdorf (unweitdresden), wo die Preußen Unter dem tapfern Riten Dessauer steile, mit Schnee und Eis bedeckte Anhöhen erstiegen und den wohlverschanzten Feind mit gefälltem Bajonett in die Flucht trieben. Friedrich stieg vom Pferde, entblößte sein Haupt und umarmte den greisen Helden, der das preußische Heer so vorzüglich geschult und nun, am Ende seines Lebens, es noch einmal zum schönsten Siege geführt hatte. Überall geschlagen, machte Österreich von neuem Frieden, und Friedrich behielt Schlesien. 3. Friedrich als Regent. In den Friedensjahren, die jetzt folgten, widmete sich der König mit dem größten Fleiße den Regierungsgeschäften. Hie hat ein Fürst tätiger für feines Volkes Glück gesorgt als er. „Ich bin", sagte er, „des Staates erster Diener. Mein Stand verlangt Hrbeit und Tätigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 153

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 153 — f ina erreichte das Elend den Gipfel. Napoleon ließ zwei Brücken über den Zlutz schlagen, und die Truppen begannen hinüberzurücken, plötzlich erschienen die Russen und feuerten Schutz auf Schuß in die dichten Hausen. Da entstand eine unbeschreibliche Verwirrung. Alle zugleich wollten sich über die Brücken retten; viele wurden erdrückt und zertreten, viele von den Bädern der wagen und Kanonen zermalmt , viele in den eisigen Strom hinabgedrängt. Endlich brachen die Brücken; Tausende versanken in den Zluten, und alle, die noch am andern Ufer waren, wurden gefangen. Napoleon gab sein Heer verloren und eilte auf einem Bauernschlitten von dannen, um in Paris neue Rüstungen zu betreiben. Seitdem schwand alle Zucht und Ordnung. Soldaten aller Abteilungen liefen bunt durcheinander; jeder dachte nur an die eigne Rettung. Die wenigsten Reiter waren noch beritten; über die gefallenen Pferde stürzten die hungrigen her und verzehrten sie mit Gier. Siel ein Soldat, so rissen ihm seine Kameraden die Kleider vom Leibe, um sich damit Hände und Züße zu umwickeln, hatten sich die halberfrorenen ein Heuer angemacht, so jagten die Kosaken sie in die flucht, oder man fand sie des Morgens als Leichen um die erloschene (Blut geschart. Nur ein armseliger Rest entkam dem Verderben; bis auf einige tausend abgezehrte und zerlumpte Krieger wurde die ganze Armee vernichtet. Das war das Ende des Zeldzuges, der so stolz begonnen worden war. 68. Der Befreiungskrieg. Preußens Erhebung. 1. Der General von York. preutzen hatte Napoleon auf seinen Befehl ein hilfsheer zum Kriege gegen Rußland stellen müssen. Dieses war aber nicht zum Zuge nach Moskau, sondern in den russischen Dstseeprovinzen verwendet worden. Ris sein Führer, der preußische General von t)ork, von der Vernichtung der großen Rrmee hörte, wollte erdferne Truppen nicht ebenfalls dem verderben aussetzen, sondern 'Ö für Preußen erhalten. (Eigenmächtig schloß er mit den Russen den Waffenstillstand bei Tauroggen (30. Dezember 1812), wonach er sich mit seinen Truppen parteilos halten sollte, bis die Entscheidung des Königs einträfe. Dann schrieb der unerschrockene Mann dem König: „(Eurer Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Süßen, wenn ich gefehlt haben sollte. Ich schwöre (Eurer Majestät, daß ich auf dem Sandhaufen ebenso ruhig, wie auf dem Schlachtfelde, auf dem ich grau geworden bin, die Kugeln erwarten werde." — Aber auch Me Mahnung fügte er hinzu: ,Jetzt oder nie ist der Moment,

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 126

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 126 — will alles wieder gutmachen." Friedrichs Gegner jubelten' die völlige Demütigung des Preußenkönigs schien nahe, denn viele Niederlagen konnte seine kleine Macht nicht ertragen. Schon drangen die Russen plündernd in Ostpreußen ein, die Schweden schickten sich an, Pommern zu erobern, und die Franzosen samt der deutschen Reichsarmee rückten gegen Sachsen vor, um die Preußen daraus zu vertreiben. 3n dieser gefahrvollen Lage zeigte sich Friedrichs Feldherrngröße im vollsten Glanze. 4. Die Neichsarinee. während das preußische Heer von dem König Friedrich Wilhelm I. und von Friedrich dem Großen in strenger Mannszucht gehalten und im Waffendienste geübt worden war, war das Heerwesen der meisten deutschen Kleinstaaten in einen traurigen Zustand geraten. Die meisten hatten kein stehendes Heer, ward es einmal nötig, so warben sie schnell Leute an, zum Teil verlaufenes Volk, bekleideten und bewaffneten sie, ohne sich darum zu kümmern, ob die neuen Soldaten in den Waffen geübt feien, und ob die Waffen etwas taugten. Sollte das Deutsche Reich Krieg führen, so mußten die einzelnen Staaten und Ländchen je nach ihrer Größe Truppen stellen. 3n einem Regiment waren oft Soldaten aus verschiedenen Gebieten, mit verschiedener Uniform und verschiedenen Waffen. Die Offiziere kannten ihre Leute nicht, und diese hatten kein vertrauen zu den Offizieren. Diese buntscheckige Reichs armee war Feind und Freund ein Spott. Nun sollte sie gegen den großen Preußenkönig zu Felde ziehen, und zwar mit dem Erbfeinde des Deutschen Reiches, den Franzosen. 5. Die Schlacht bei Notzbach (1757). Dieses unter dem Befehl des französischen Prinzen Soubise vereinigte Heer traf mit dem preußischen bei dem Dorfe Roßbach (bei Merseburg) zusammen. Die Franzosen spotteten, als sie den kleinen preußischen heerhausen erblickten, dem sie an Zahl dreimal überlegen waren. Ihre einzige Furcht war, der König könnte ihnen entrinnen; denn der französische Marschall wollte ihn einschließen, mit dem ganzen Heere gefangen nehmen, und so dem Kriege mit einemmal ein Ende machen. Schott begannen die Feinde das preußische Lager zu umzingeln, während Friedrich mit seinen Generalen ganz ruhig bei der Mittagstafel saß. „Der steckt in der Falle", frohlockten sie laut. Da, zwei Uhr nachmittags , gibt plötzlich der König den Befehl zum Hufbruch. Und augenblicklich bringt der kühne Reitergeneral Set)blitz mit Macht in die Scharen der Feinde ein und wirft alles vor sich über den Haufen. Zu gleicher Zeit rückt Friedrich mit dem Fußvolk im Sturmschritt vor,
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